Mobiler HighPower Wires-X Node

Motivation

Der Wunsch ist es, meinen Mini Camper um einen Zugang zum Wires-X Netzwerk zu erweitern. Dabei soll, soweit möglich, auf die vorhandene Infrastruktur zurück gegriffen werden. Im „Einsatz“ bleibt der Mini Camper auf dem Stellplatz/Campingplatz und ich entferne mich mit dem Handfunkgerät.

In diesem Betrag möchte ich beschreiben, welche Komponenten wie zum Einsatz kommen und welche Hürden es zu Überwinden galt. Aktuell (25.03.2025) befindet sich der Node im Testbetrieb im eigenen Garten.

Energieversorgung

Der Strom für den Node kommt aus der vorhandenen PV-Anlage, die ihre Energie in einer 60Ah LiFePo4 Batterie speichert. An diese Aufbau-Batterie sind das Funkgerät, der PC und das Smartphone angeschlossen.

Die Beschreibung der Einzelheiten zur mobilen PV-Anlage findet eventuell in einem weiteren Beitrag statt, soll aber hier nicht näher betrachtet werden

Funk Equipment

Als TRX kommt ein schon seit Jahren im Fahrzeug befindlicher Yaesu FTM-100 zum Einsatz. Das SCU-20 Steuerkabel war damals Teil des Lieferumfangs. Es ist unter Windows 10 leicht einzubinden.

Als Antenne dient eine Diamond NR-760H, die auf dem Fahrzeugheck mit einem 3fach Magnetfuss befestigt ist. Das Koaxkabel ist einfach durch die Heckklappe des Fachzeugs geführt. Die dicke Dichtung der Heckklappe macht das möglich, ohne das Kabel zu quetschen.

Rechner

Der PC ist ein Barebone System, das ich schon vor Jahren für den Dauereinsatz im Shack angeschafft habe. Bei der Auswahl hatte ich im Besonderen auf einen geringen Stromverbrauch und die Versorgung mit 13,8V Gleichsspannung geachtet. Das kam mir jetzt sehr gelegen 🙂

Technische Daten sind:

  • Intel NUC7JYB (Pentium Silver @1,5GHz)
  • 10W TDP
  • Betriebsspannung 12-19V
  • Betriebssystem Windows 10

Yaesu Wires-X Software

Damit man am Yaesu Wires-X System teilnehmen kann, muss man sich bei Yaesu registrieren und bekommt nach dem Login die Möglichkeit, die Wires-X Software für Windows herunterzuladen. Wie genau die Registrierung durchzuführen ist und auch die Software konfiguriert wird, ist bereits in anderen Beiträgen ausführlich erklärt. Hier möchte ich lediglich auf Besonderheiten eingehen, mit denen ich zu tun hatte:

Wires-X sucht beim Start eine Sound Ausgabe

Die Software lässt sich so einstellen, das sie beim Systemstart mit geladen wird. Allerdings erwartet sie zwingend ein Sound Ausgabegerät auf dem Windows PC. Auch, wenn man keine Sound Ausgabe benötigt oder verwenden möchte. In meinem Fall war im Gerätemanager keine Sound Ausgabe vorhanden. „Lösen“ konnte ich das Problem folgendermassen:

  • durch einstecken eines leeren 3,5mm Klinkensteckers in die Lautsprecherbuchse des PC.
    • das hat allerdings nur eine Zeit lang funktioniert, da die „Stecker drin“ Erkennung wohl Sache des Software Treibers ist.
  • durch hinzufügen einer USB-Sound-Karte

Im Zusammenhang mit dem Sound Ausgabegerät ist noch erwähnenswert, das sich dieses bei der Verwendung eines Remote-Desktop-Zugangs (RDP) verändern kann. Steuert man den Windows PC auf diese Weise fern, kann man wählen, wo in dieser Zeit eine Audio Ausgabe stattfindet.

  • am steuernden PC (Host) – kein Ausgabegerät für Wires-X vorhanden. Startet nicht
  • am gesteuerten PC (Client) – Ausgabegerät verfügbar. Alles OK
  • gar kein Sound – kein Ausgabegerät für Wires-X vorhanden. Startet nicht

Das mit der Sound-Ausgabe ist ziemlich nervig und vielleicht hat Yaesu hier ein Einsehen und bietet bei einem kommenden Update die Möglichkeit, „keine analoge Sound Ausgabe am PC“ zu konfigurieren und somit auch nicht danach zu suchen.

Wires-X braucht laaaange für die Aktualisierung der Liste aller Stationen

Startet man das System bzw. die Software neu, kann es schon diverse Minuten dauern, bis sich die Stationsliste aktualisiert hat. Versucht man in dieser Zeit einen Connect, kann es vorkommen, das dieser nicht zustande kommt. „Mal eben schnell anmachen“ ist also nicht ohne weiteres möglich. Die Wartezeit scheint auch nicht unbedingt mit der Geschwindigkeit der Internetverbindung zusammen zu hängen. Vielleicht eher mit der Auslastung des Wires-X Netzwerkes?

Modem

Die Internetverbindung stelle ich über ein altes Samsung Galaxy S7 Smartphone bereit, das einen W-Lan Hotspot mit der SSID „Wires-X“ erzeugt. Das Telefon kann dabei seine Internetverbindung auf 2 Wegen realisieren:

ein vorhandenes W-Lan vom Campingplatz

klingt gut und performant, ABER funktioniert nicht immer. Der Betreiber des W-Lan kann Einschränkungen vornehmen, die zwar ein normales „surfen im Internet“ ermöglichen, aber keine Verbindung über die Wires-X Software erlauben. In diesem Fall darf man die W-Lan Verbindung zum Campingplatz nicht aktivieren, da sie Vorrang vor der Datenfunkverbindung hat.

die Datenfunk Verbindung mit einer SIM-Karte

das sollte immer funktionieren, belastet aber natürlich das Datenvolumen der SIM Karte. Ich selbst habe eine Karte mit einem alten Tarif, der eine Drosselung der Geschwindigkeit auf wenige kByte/s vornimmt, aber nie ganz abschaltet. Da Wires-X keine große Datentransferrate erfordert funktioniert das in der Praxis tadellos.

Mit einem zweiten Smartphone kann man sich ebenfalls mit dem Wires-X W-Lan verbinden und über eine RDP fähige App den PC fernsteuern. Das ist eine tolle Sache, falls es mal klemmt, oder man den Status der Wires-X Software sehen möchte. Es gelten aber auch hier die oben genannten Hinweise mit der Fernsteuerung und dem Sound-Ausgabegerät unter Windows.


Frage: „Ist das jetzt letztendlich „besser“, als einen mobilen Hotspot zu verwenden?“

Antwort: „Es ist anders 😉 „

Vorteile: TRX und Antenne sind meine normale Mobilfunk Hardware, was Sende- und Empfangsleistung angeht.

Nachteile: Beschränkung auf das Wires-X System von Yaesu

Schlussbemerkung: als Handfunkgerät habe ich einen FT-70D

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